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Zwischen Mutter und Tochter: Ist der Krieg um die Dussmann-Millionen endlich beendet?

Zwischen Mutter und Tochter: Ist der Krieg um die Dussmann-Millionen endlich beendet?

2003 auf der Aids-Gala war die Familie noch glücklich vereint

Foto: ShamrockPhoto/ Norbert Kesten Teilen Twittern Senden Von: Sabine Klier 03.02.2023 – 15:31 Uhr

Berlin – Fast neun Jahre dauerte der Krieg ums Erbe, das hässliche Familien-Duell zwischen Mutter und Tochter. Am Mittwoch hat das Landgericht Berlin entschieden: Das Testament, das Unternehmer Peter Dussmann (2013 verstorben) nachträglich am Krankenbett änderte, ist rechtsgültig.

Seine Ehefrau Catherine von Fürstenberg-Dussmann (72) bekommt 75 Prozent des Vermögens, seine Tochter Angela Göthert (40) muss sich mit dem Pflichtteil von 25 Prozent zufriedengeben.

Ist der erbitterte Streit im Hause Dussmann damit beendet?

Um welche Summen geht es?

Es geht um sehr viel Geld. Geschätzt eine halbe Milliarde Euro, andere Insider sprechen sogar von 1 Milliarde. Es geht um Traumhäuser, Goldmünzen, edle Weine, Uhren im Schätzwert von 9,2 Millionen Euro. Und um die Mitsprache an einem lukrativen Unternehmen mit 2,3 Milliarden Umsatz jährlich und 65.000 Mitarbeitern weltweit.

Die Berliner schätzen das Kulturkaufhaus Dussmann an der Friedrichstraße. Doch es ist quasi nur das Schmuckkästchen mit gerade mal 30 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Das große Geld verdient die Dussmann Group mit Gebäude-Management und Seniorenbetreuung.

Zwischen Mutter und Tochter: Ist der Krieg um die Dussmann-Millionen endlich beendet?

Witwe Catherine von Fürstenberg-Dussmann (72) erhält laut dem neuen Testament 75 Prozent des Vermögens

Foto: Stefanie Herbst _von_BILD_ .

Peter Dussmann, der Firmengründer, starb am 26. September 2013, wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag, an den Spätfolgen eines Schlaganfalles, den er 2008 erlitten hatte. Dussmann und seine Frau waren jahrelang das strahlende Power-Paar auf dem Berliner Parkett: er, der Selfmade-Milliardär, und Catherine von Fürstenberg-Dussmann, Schauspielerin mit amerikanischen Wurzeln.

Ihre gemeinsame Tochter Angela wurde 1981 geboren. Noch vor ihrer Geburt hatte der Vater ein Testament aufgesetzt, in dem sie und die Mutter mit je 50 Prozent Erbanteil bedacht wurden.

Eine Hochzeit zerstört die Beziehung

2006 bricht das Verhältnis zwischen Eltern und Tochter, als sie einen Esoteriker heiratet. Der Vater nennt ihn einen „Scharlatan“. Vorsichtshalber gründet er eine Stiftung, die die Führung des Konzerns übernimmt, damit seine Tochter und deren Mann keinen Einfluss darauf haben können. Catherine von Fürstenberg-Dussmann wird die Vorsitzende der Stiftung.

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Zwei Jahre später der Schlaganfall, von dem sich Peter Dussmann nicht mehr erholt. Doch erst 2010, drei Jahre vor seinem Tod, ändert er sein Testament zugunsten seiner Frau. 75 Prozent für sie, 25 Prozent Pflichtanteil für die Tochter. Da lag er bereits in der Meoclinic (Friedrichstraße), anwesend war ein befreundeter Arzt und ein Notar.

Zum Sterbebett ihres Vaters kommt seine Tochter nicht, um Abschied von ihm zu nehmen. Aber sie beansprucht die ihr ursprünglich zugesprochene Hälfte des Vermögens.

Seit April 2014, wenige Monate nach dem Tod des Patriarchen, tobt der Rechtsstreit. Angela Göthert behauptet: Ihr Vater sei zum Zeitpunkt der Testaments-Änderung nicht mehr in der Lage gewesen, so eine Entscheidung zu treffen. Die Witwe will das vom Gericht feststellen lassen.

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