Tote Fische im August in der Oder
Foto: Marcin Bielecki/dpa Teilen Twittern Senden 30.09.2022 – 18:01 Uhr
Unmengen toter Fische wurden im August in Brandenburg in der Oder entdeckt. Bei der Suche nach den Ursachen richtete sich der Blick schnell auf Polen. Ein Expertenbericht benennt nun die Einleitung von Salz als Ausgangspunkt der Katastrophe.
Berlin – Das massive Fischsterben in der Oder im Sommer geht Experten zufolge auf einen extremen Salzgehalt im Fluss zurück, der zu einer Massenvermehrung giftiger Algen geführt hat.
Der am Freitag veröffentlichte Bericht gehe damit von einer menschengemachten Umweltkatastrophe aus, teilten Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in Berlin mit. Mangels verfügbarer Informationen habe jedoch offengelassen werden müssen, woher genau der unnatürlich hohe Salzgehalt kam.
Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, äußert sich im Deutschen Bundestag über den Abschlussbericht zum Fischsterben in der Oder
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sprach von einer „gravierenden Umweltkatastrophe“ und einer „verheerenden Wirkungskette“.
Der Bericht untermauere die Annahme einer multikausalen Ursache, erklärte Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne). Auch Klimaveränderungen und Niedrigwasser hätten dazu beigetragen. Auch wenn das Ereignis so nicht vorhersehbar gewesen sei, überprüfe das Bundesland, „ob und wie das Messsystem und die Meldeketten optimiert werden können“. Das Fischsterben in dem Grenzfluss zu Polen war im August in Brandenburg entdeckt worden.