Die neue Intendantin Katrin Vernau drückt dem RBB einen harten Sparkurs auf. Aber für ihre Berliner Zweitwohnung lässt sie sich 1000 Euro pro Monat bezahlen
Foto: Christophe Gateau/dpa Teilen Twittern Senden Von: michael Sauerbier 20.11.2022 – 22:37 Uhr
Berlin – Riesen-Ärger im RBB über die neue Anstaltschefin Katrin Vernau (49, früher WDR)!
Der ARD-Chef und WDR-Intendant Tom Buhrow (64) hatte seine Verwaltungschefin zum Berliner Skandalsender geschickt. Ihr Auftrag: nach den Protz- und Prunkskandalen für Ordnung in den Finanzen sorgen – und den Ruf des öffentlichen Rundfunks retten.
Jetzt musste die neue Intendantin gestehen: Trotz Top-Gehalt bezahlt der RBB auch ihre Zweitwohnung.
Vor der Belegschaft hatte Vernau am Freitag Kassensturz gemacht, erklärte: 41 Millionen Euro muss der Sender in den nächsten beiden Jahren einsparen – weil Vorgängerin Patricia Schlesinger (61) das Geld der Beitragszahler mit vollen Händen verprasst hatte.
Nun wird das Programm zusammengestrichen, freie Stellen im Sender nicht nachbesetzt. Die Führungskräfte sollen auf 400 000 Euro Bonus-Zahlungen verzichten, verkündete Vernau. Doch dann wurde die Spar-Kommissarin nach ihren eigenen Zulagen gefragt.
Vernau gestand, dass sie 1000 Euro pro Monat für ihre „angenehme Wohnung“ nahe dem Berliner RBB-Hauptsitz kassiert. Trotz 297 000 Euro Jahresgehalt!
► „Das ist durch nichts zu rechtfertigen“, sagt Christoph Reinhardt (52), der die 1500 freien Mitarbeiter vertritt, „aber Frau Vernau hat überhaupt kein schlechtes Gewissen. In der ARD-Chefetage ist das vielleicht normal.“
► RBB-Redakteur Christoph Hölscher zu Vernau: „Es erschließt sich mir nicht, warum bei Ihrem Gehalt ein Mietzuschuss erforderlich ist. Das ist für mich ganz der alte RBB!“
Die Intendantin rechtfertigte sich mit ihrem Blitz-Umzug im September von Köln nach Berlin. Vernau: „Ich lebe mit zwei Koffern, hätte auch erst im Januar mein Amt antreten können.“