Der Balkon von Sven F. (64) und seiner Frau Jeanette (54) liegt in Schutt und Asche. Die Innenseiten der Scheiben hielten dem Feuer stand. Die Wohnung des Paares wurde nicht beschädigt
Foto: Jörg Bergmann Teilen Twittern Senden Von: Jörg Bergmann 04.01.2023 – 15:28 Uhr
Berlin – Großbrand in der Silvesternacht in einem 20-stöckigen Wohnhaus in Berlin. Zuerst brannte nur ein Balkon, doch die Flammen griffen auf weitere Etagen über. Der Auslöser für das Unglück: Böller und Raketen!
Einer der betroffenen Balkone liegt in der 11. Etage. Dort wohnt Sven F. (64) mit seiner Frau Jeanette (54). Die Reinigungskraft zu BILD: „Es war so um 0.50 Uhr. Wir nahmen gerade unseren Schlummertrunk im Wohnzimmer und wollten zu Bett gehen. Von hier aus kann man weit über Berlin blicken. Überall war Feuerwerk. Seit zehn Jahren genießen wir diese wunderbare Aussicht.“
Die Flammen griffen in der Silvesternacht auf mehrere Stockwerke über
Foto: Spreepicture
Doch dann bemerkt das Ehepaar die Flammen auf dem Balkon vor ihrem Schlafzimmerfenster. Sven F.: „Mit einem Eimer Wasser versuchte ich das Feuer noch zu löschen. Aber es gab nur ein kurzes Zischen und die Flammen schlugen wieder hoch. Da war nichts mehr zu löschen.“
Als Jeanette F. die Polizei und die Feuerwehr alarmieren möchte, wissen die Einsatzkräfte schon Bescheid. Nur wenige Minuten später klingelte es bereits an der Haustür. „Ein Feuerwehrmann in Vollschutz forderte uns auf, das Haus zu verlassen. Wir gingen die elf Etagen die Treppe runter. Unsere beiden Nymphensittiche mussten wir zurücklassen“, erzählt sie.
Am Donnerstag soll die Versicherung kommen
Foto: Jörg Bergmann
Rund vier Stunden dauerte der Rettungseinsatz. Drei Personen aus anderen Wohnungen kamen zur Behandlung in Krankenhäuser.
Das Ehepaar hatte Glück im Unglück. Sven F.: „Als wir zurück durften, sah ich den Schaden. Alle Thermoscheiben waren gesprungen, aber die Innenseiten hielten stand. Meine Shishas sind im Eimer. Unsere Nymphensittiche Eddi und Bella sind wohlauf, nur ein bisschen verängstigt. Aber wir leben noch, alles ist gut gegangen.“