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Prozess um getöteten Hertha-Fan: „Wer so ausholt, weiß, dass danach Ruhe ist“

Prozess um getöteten Hertha-Fan:  „Wer so ausholt, weiß, dass danach Ruhe ist“

Hafenarbeiter Brandon H. (25) soll den Hertha-Fan so stark verprügelt haben, dass dieser stürzte und später an den Folgen starb (Archivfoto)

Foto: Olaf Wagner Teilen Twittern Senden Von: Karin Hendrich 13.03.2023 – 15:55 Uhr

Berlin – Im Prozess um den beim Relegationsspiel im Mai 2022 getöteten Hertha-Fan sagte jetzt ein Zeuge aus, der die Tat damals mitangesehen hatte.

„Ich sah eine Schubserei. Nach einem Spiel leider handelsüblich. Der Schluss aber nicht …“ Augenzeuge Falk B. (47) erinnerte sich am Montag vor dem Berliner Landgericht noch genau an die Geschehnisse am 19. Mai 2022 – nach dem Heimspiel der Hertha gegen den Hamburger SV (0:1).

Wie Tausende andere Fußball-Fans strömt der Kfz-Mechaniker aus Eisenhüttenstadt aus dem Olympiastadion. Ein-E-Klasse Mercedes aus Rostock will durch die Menge. Catering-Unternehmer Michael R. (55) aus Wedding steht im Weg.

Prozess um getöteten Hertha-Fan:  „Wer so ausholt, weiß, dass danach Ruhe ist“

Das Opfer: Unternehmer Michael R. (55)

Foto: Privat

Erbost steigt Beifahrer Brandon H. (25) aus. Der Hafenarbeiter und Hansa-Fan über den Beginn der Auseinandersetzung: „Der Mann schlug auf die Motorhaube … zeigte Stinkefinger.“ Der habe dann auch angefangen zu schlagen.

„Sie schubsten gleichermaßen. Standen sich auf Armlänge gegenüber. Dazu ein Rumgebrülle.“ Welche Worte? „Hab ich nicht verstanden … Ich war 10 bis 15 Meter entfernt.“ Andere hätten drum herumgestanden. „Aber keiner griff ein. Bedauerlicherweise.“

„Wer so ausholt, weiß, dass danach Ruhe ist“

Dann schien alles geklärt. Es sah so aus, als wollte der Angeklagte gehen. Er war fast an dem anderen vorbei. Dann kam der Schlag von der Seite. Mit seiner linken Faust.

„Richtig gezielt. Wer so schlägt, weiß, was er macht. Das war keine Affekthandlung. Wer so ausholt, weiß, dass danach Ruhe ist.“

Michael R. sei umgefallen wie ein Schrank. Ohne eine körperliche Reaktion. Wahrscheinlich schon bewusstlos. Er schlug mit dem Hinterkopf auf den Beton. Den Knall werde er nie vergessen. „Die Eindrücke waren hart.“

Der Angeklagte sei sofort losgerannt, habe sich von einem Mann, der ihn noch aufhalten wollte („Du hast ihn totgeschlagen“) losreißen können.

Der Zeuge: „Ich bin ihm noch hinterher. Richtung Olympische Brücke. Habe ihn aber dann aus den Augen verloren.“

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