40 statt 45 Minuten soll eine Unterrichtsstunde am Kollwitzplatz nur noch dauern. Dafür sind Doppelstunden geplant – und ein Unterrichtsbeginn um 8.30 Uhr.
Bitte keine Eile: An der Grundschule am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg soll der Unterricht bald erst um 8.30 Uhr beginnen.Foto: dpa/Jörg Carstensen
Angesichts des Berliner Lehrkräftemangels will eine Grundschule in Prenzlauer Berg neue Wege gehen. Nach einem Konzept der Schulleitung soll der Unterricht eine halbe Stunde später beginnen, die Schulstunden sollen von 45 auf 40 Minuten verkürzt werden, wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet.
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Auf diese Weise soll sich das Unterrichtsangebot an der Grundschule am Kollwitzplatz insgesamt auch bei knappen Lehrkräfteressourcen aufrechterhalten lassen. „Die Umsetzung des Konzepts ist fürs kommende Schuljahr geplant und wird durch eine Evaluierung zum Ende der beiden Halbjahre begleitet“, zitiert die Zeitung aus einem Brief der Schulleitung an die Eltern.
Der reguläre Unterrichtsbeginn soll dabei auf 8.30 Uhr verschoben werden. Denn zur ersten Stunde seien die Personalprobleme gravierender, weil viele in Teilzeit beschäftigte Lehrkräfte ihre eigenen Kinder zu dieser frühen Uhrzeit noch nicht in Betreuung geben könnten.
Blockunterricht von 80 Minuten soll Lernen verbessern
Bei der Verkürzung der Unterrichtsstunden soll es allerdings nicht bleiben. Wie es in dem zitierten Brief weiter heißt, will die Schule künftig in Doppelstunden von 80 Minuten unterrichten, um die Lerninhalte nicht zu zersplittern. „Erfahrungen von Schulen, die bereits Blockunterricht praktizieren, zeigen, dass die größeren Takteinheiten von Vorteil sind“, heißt es demnach. „Der Unterricht lässt eine intensivere Auseinandersetzung am Stück mit den Lerninhalten zu.“
Letztlich gehe es deshalb nicht um weniger Unterricht, sondern nur um eine Umverteilung. Förderstunden und die ab dem kommenden Schuljahr verpflichtende Klassenratsstunde müssten dadurch nicht nicht vom Fachunterricht des Klassenleiters abgezogen werden.
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Beschlossene Sache ist das neue Konzept noch nicht: Die Gesamtkonferenz und die Schulkonferenz müssen noch zustimmen. Die Bildungsverwaltung teilte der Zeitung mit, die Schulen könnten per Schulkonferenzbeschluss die Anfangsschulzeit selbst bestimmen.
Nach Angaben von Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) fehlen in Berlin im kommenden Schuljahr voraussichtlich 920 Lehrkräfte. Die rot-grün-rote Koalition diskutiert deshalb auch schon über eine Kürzung der Stundentafel, also weniger Pflichtstunden in bestimmten Fächern. Busse jedoch lehnt das ab. (Tsp, dpa)
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