Ariel Kirzon (43), Landesrabbiner der jüdischen Gemeinde in Potsdam, wurde mitten auf der Straße attackiert
Foto: CHLietzmann Teilen Twittern Senden Von: Hartmut Kascha und Michael Behrendt 13.09.2022 – 17:26 Uhr
Berlin – Er telefonierte auf Hebräisch, als er angegriffen wurde.
Ariel Kirzon (43), Landesrabbiner der jüdischen Gemeinde in Potsdam, war mit seinem Sohn Levy (13) am Montag um 10.30 Uhr gerade auf dem Weg zum Arzt. „Wir stiegen aus der U6 im Westphalweg, hatten etwas Verspätung, mussten uns beeilen“, sagt er.
„Doch vorher musste ich noch dringend ein Telefonat mit der israelischen Botschaft führen. Ich sprach Hebräisch, trug den Zizit“, erzählt er weiter. Zizit (oder auch Schaufaden) ist ein religiöses, jüdisches Kleidungsstück, ein Bündel von langen, weißen, mehrfach geknoteten Fäden aus Wolle oder Kunstfaser. Es wird von Männern getragen.
„Ich war also eindeutig als Jude zu erkennen, als mich plötzlich ein arabisch aussehender Mann beschimpfte und angriff. Er schrie ‚Jude‘, hob die Hände, fasste mich an. Jeden Moment dachte ich, er schlägt zu“, sagt der Rabbiner. Dazu kam es nicht.