Der stellvertretende Befehlshaber der 8. Armee ist wohl im Osten der Ukraine gefallen. Er wäre bereits der achte russische General, der im Krieg getötet wurde.
Die Beerdigung eines russischen Soldatens. Nun soll auch der russische General Vladimir Frolov gefallen sein.Foto: AFP
Der russische General Vladimir Frolov soll nach Angaben des Kremls bei den Kämpfen in der Ukraine getötet worden sein. Das teilte der Journalist Yaroslav Trofimov, Reporter des Wall Street Journals, am Samstag auf Twitter mit. Der ranghohe Militär wurde laut Berichten der britischen Zeitung Daily Mail heute in St. Petersburg beerdigt.
Der genaue Ort und Zeitpunkt seines Todes sind nicht bekannt. Die Trauerfeier lasse allerdings vermuten, dass der General in den vergangenen Tagen in der Donbass-Region gefallen ist.
Frolov war stellvertretender Befehlshaber der 8. Armee Russlands, die hauptsächlich in Mariupol kämpft. Laut ukrainischen Aussagen sind vor ihm bereits sieben weitere russische Generäle auf dem Schlachtfeld getötet worden.
Einer von ihnen ist der Generalmajor Andrei Mordvichev, der als Befehlshaber ebenfalls der 8. Armee kommandierte. Er soll am 18. März durch einen Bombenangriff in Tschornobajiwka in der Region Cherson gefallen sein, verlautet die ukrainische Regierung. Sein Tod wurde auch von russischer Seite bestätigt.
Diese hohe Anzahl gefallener Generäle sei äußerst ungewöhnlich, sagte ein westlicher Beamter gegenüber der Washington Post Ende März. Russland sei bei Militärverlusten sehr sensibel, insbesondere bei ranghohen Offizieren, schreibt die Zeitung. In den russischen Nachrichten würde das Thema weitgehend verschwiegen.
Der Grund für die hohen Verluste bei den ranghohen Dienstgraden ist umstritten. Manche Experten gehen schlicht von schlechter Organisation aus. Andere wiederum meinen, dass die Kommunikation der russischen technisch so eingeschränkt ist, dass die Offiziere und Generäle persönlich bei den Einheiten sein müssen, um sie zu befehligen. Die russische Armee gilt als sehr hierarchisch. Niedere Ränge haben, im Gegensatz zum Beispiel zur US-Armee, in konkreten Kampfsituationen kaum Entscheidungsbefugnis.
Nach ukrainischen Angaben sind auf russischer Seite bislang mehr als 20.000 Soldaten getötet worden. Moskau wiederum gibt die eigenen Verluste weiterhin mit etwa 1350 an, sprach zuletzt aber von einer „Tragödie“ Die Angaben lassen sich nicht unabhängig nachprüfen. (Tsp/dpa)
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