Eine Seniorin am Steuer (Symbolbild)
Foto: Getty Images/fStop Teilen Twittern Senden Von: Gunnar Schupelius 10.03.2023 – 14:28 Uhr
Die Europäische Kommission arbeitet an einer Richtlinie, die alle Autofahrer ab dem Alter von 70 Jahren verpflichten soll, ihre Fahrtüchtigkeit regelmäßig nachzuweisen.
Der Plan sieht vor, dass der Führerschein für die Altersgruppe ab 70 alle fünf Jahre seine Gültigkeit verliert. Nur wer mit einem ärztlichen Attest nachweist, dass er noch zuverlässig fahren kann, dem wird eine Verlängerung gewährt.
Die EU-Richtlinie müsste dann von den Mitgliedsländern einzeln umgesetzt werden. In Deutschland sprechen sich die Grünen und die SPD dafür aus, die übrigen Parteien sind bisher dagegen.
In einigen europäischen Ländern gibt es die Kontrolle der älteren Autofahrer bereits, zum Beispiel in Dänemark, England, Spanien, Italien und in der Schweiz. Dabei sind die Kontrollen unterschiedlich streng: Während Senioren in England lediglich versichern müssen, dass sie noch fahrtüchtig sind, müssen sie das in Italien alle drei Jahre und ab dem Alter von 80 sogar alle zwei Jahre mit einer medizinischen Untersuchung nachweisen.
Sinn und Zweck der Überwachung älterer Autofahrer ist es, die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken. Wird dieses Ziel auf diese Weise erreicht? Vielleicht, aber tatsächlich sind die Senioren nicht das Hauptproblem in der Unfallstatistik. Die Altersgruppe über 65 macht 22,1 Prozent der Bevölkerung aus, ist aber nur mit 14,5 Prozent an Unfällen beteiligt (Statistisches Bundesamt, Zahlen von 2021).