Erschöpft und orientierungslos kommen viele Minderjährige aus der Ukraine in Berlin an. Hier ein Mädchen in einer Menschenmenge auf dem Hauptbahnhof
Foto: Michael Hanschke/dpa Teilen Twittern SendenVon: Birgit Bürkner und Mary-Lou Künzel 15.03.2022 – 16:32 Uhr
Berlin – Jeden Tag stehen sie auf einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes. Meist stumm und regungslos, gepresst an ein Kuscheltier im Arm. Alleinreisende minderjährige Flüchtlinge.
Bomben- und Raketenangriffe liegen hinter ihnen. Von den Eltern mussten sie sich trennen. Manche gingen auch auf der langen Reise verloren.
Ein Kuscheltier als einziger Trost am Berliner Hauptbahnhof
Foto: ODD ANDERSEN/AFP
„Fünf bis sieben alleinreisende Kinder und Jugendliche sehen die Mitarbeiter vor Ort durchschnittlich am Hauptbahnhof an einem Tag“, sagt Barbara Breuer, Sprecherin der Berliner Stadtmission.
Besonders dramatisch für die Helfer: „Zwei Mädchen im Kindergartenalter fielen ihnen gleich in der ersten Nacht auf. Sie saßen auf ihren Reisetaschen und weinten.“
Die ehrenamtliche Helferin Franziska (32) spielt und bastelt mit den Kindern
Foto: christian lohse
Die meisten unbegleiteten Minderjährigen seien zwischen 15 und 17 Jahre alt. Alle machen laut Breuer den gleichen Eindruck: „Sie sind verängstigt.“