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„Es tut mir alles sehr leid“: Timothy tagelang verschwunden – Entführer jammert vor Gericht

„Es tut mir alles sehr leid“: Timothy tagelang verschwunden – Entführer jammert vor Gericht

Foto: Polizei Teilen Twittern Senden Von: Anne Losensky 07.03.2023 – 17:01 Uhr

Berlin – Sieben Tage und sieben Nächte war er verschwunden: Nach einem Kneipenbesuch in Neukölln kam Timothy S. (22) im Juli 2022 nicht an in seinem Studentenwohnheim in der Goertzallee (Lichterfelde). Am 5. August 2022 befreite ihn die Polizei aus einer Wohnung in der Behmstraße (Gesundbrunnen). Zwei Serien-Kriminelle hatten ihn entführt und Tag für Tag Geld von seinem Konto abgehoben!

Jetzt stehen sie vor dem Berliner Landgericht. Beide polizeibekannt. Mohamed F. (24) aus Moabit, zuletzt verurteilt im Januar 2022 zu 10 Monaten auf Bewährung wegen Drogen. Alan L. (21), aus dessen Wohnung der Student befreit wurde.

Serie brutaler Raubüberfälle

Es geht um eine Serie von neun brutalen Raubüberfällen zwischen Mai und August 2022 in Berlin. Tatorte: Sonnenburger Straße (Prenzlauer Berg). Treptower Park, S-Bahnhof Plänterwald und Köpenicker Landstraße (Treptow-Köpenick), Spanische Allee (Zehlendorf), Lina-Morgenstern-Straße (Rummelsburg). Tatzeit: meist nachts, aber auch am helllichten Tag im Park. Die Opfer: sieben Männer, zwei Frauen. Die Beute: Handys, Geld, Computer, Taschen, Schmuck.

Oft zwangen die Täter die Opfer mit Messer und Schusswaffe zum nächsten Geldautomaten. Ein junger Mann wurde gekidnappt und musste ihnen Zugang zur Wohnung seiner Mutter in Nikolassee verschaffen, wo sie Luxusgüter für über 65 000 Euro raubten. Laut Anklage wurde ihm dabei die Schusswaffe in Mund und Auge gedrückt und mit Vergewaltigung gedroht.

Timothy tagelang entführt

Höhepunkt der Gewaltorgie war die Entführung des Studenten am 30. Juli 2022. Die Gangster hatten ihn bis in den Fahrstuhl des Studentenwohnheimes verfolgt („Das ist kein Spaß, wir stechen dich ab!“). Dann fuhren sie mit ihm zu einem Geldautomaten in Teltow (Land Brandenburg), wo sie herausfanden, dass er 13 000 Euro auf dem Konto hatte.

Weil es ein tägliches Abhebungslimit gab, sperrten sie den Studenten ein, um das Konto zu leeren. Als die Polizei die Wohnung in der Behmstraße stürmte, hatten sie 10 687,28 Euro durch Abhebungen und Einkäufe mit den Geldkarten verbraucht. Laut Anklage drohten sie damit, ihn mit einem Gewicht beschwert ins Wasser zu werfen.

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