In einem Nachtklub in East London am Indischen Ozean sind mindestens 22 junge Menschen gestorben. Die Leichen weisen offenbar keine sichtbaren Verletzungen auf.
Ein südafrikanischer Mitarbeiter der Forensik – hier an einem Tatort in Johannesburg.Foto: Luca Sola/AFP
Mindestens 22 Menschen sind aus noch unerklärter Ursache in einer Kneipe in der südafrikanischen Stadt East London ums Leben gekommen. Der Vorfall sei in den frühen Morgenstunden am Sonntag gemeldet worden, die Polizei habe eine forensische Untersuchung eingeleitet, sagte die Polizeikommissarin der Ostkap-Provinz Nomthetheleli Mene, dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender SABC.
„Drei Verletzte sind im Krankenhaus gestorben und zwei befinden sich noch in einem sehr kritischen Zustand“, sagte später Weziwe Tikana-Gxothiwe, Leiterin des Sicherheitsdienstes der Provinzregierung, im Lokalfernsehen. Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Thembinkosi Kinana waren die Toten waren zwischen 18 und 20 Jahre alt.
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Genauere Angaben zu der Ursache des Vorfalls wollte die Polizei zunächst nicht machen. Berichten von Einsatzkräften zufolge sei es in der kleinen Taverne zu einem Gedränge gekommen. Einige Augenzeugen vermuteten eine Vergiftung der Kneipenbesucher.
Die Lokalzeitung „DispatchLive“ berichtete: „Die Leichen liegen auf Tischen, Stühlen und auf dem Boden, ohne offensichtliche Anzeichen von Verletzungen.“ Im Internet verbreitete Aufnahmen, deren Echtheit sich zunächst nicht bestätigen ließen, zeigten Leichen ohne sichtbare Anzeichen von Verletzungen, die auf dem Boden des Lokals lagen.
„22 Körper wurden auf dem Boden gefunden. Keine offenen Wunden, kein gar nichts. Wir wissen nicht, ob sie vergiftet wurden oder ob etwas anderes passiert ist“, sagte die Sprecherin des Verkehrsministeriums der Provinz, Unathi Bingose. „Es ist schwer zu glauben, dass es sich um eine Massenpanik gehandelt hat, da keines der Opfer sichtbare offene Wunden hat“, sagte er telefonisch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
„Wir werden sofort mit der Autopsie beginnen, damit wir die wahrscheinliche Todesursache feststellen können“, sagte er gegenüber Reuters, während die Gerichtsmediziner ihre Arbeit am abgesperrten Tatort in der Enyobeni Tavern fortsetzten.
Im lokalen Fernsehen waren Polizeibeamte zu sehen, die versuchten, eine Menschenmenge vor dem Nachtklub zu beruhigen. „Eltern, deren Kinder nicht zu Hause geschlafen haben, haben sich hier versammelt“, sagte Binqose. Offenbar habe es sich um eine Feier nach Schulabschlussprüfungen gehandelt. East London liegt knapp 1000 Kilometer südlich von Johannesburg am Indischen Ozean. (dpa, AFP, Reuters, Tsp)